Das Vorbild dieses Sammlerstücks ist der MG Metro 6R4, ein für die Gruppe-B-Rallye entwickelte Wettbewerbswagen auf Basis des Austin/Rover Metro. Die Baureihe gilt als eigenständige Evolutionsstufe des Metro-Programms und wird hier als 6R4 bezeichnet; sie wurde ab 1985 in einer Homologationsserie gebaut, die Werksfahrzeuge liefen bis 1986. Im Werkssport löste der MG Metro 6R4 die älteren British-Leyland-Projekte ab, als Vorgänger im Konzernumfeld kann der Triumph TR7 V8 gelten. Entwickelt wurde das Rallyeauto mit maßgeblicher Unterstützung von Williams Grand Prix Engineering; federführend wirkten die Ingenieure Patrick Head und John Piper an Chassis, Packaging und Aerodynamik mit, während das Triebwerk unter Leitung von David Wood entstand. Der Name 6R4 erklärt das Konzept knapp: sechs Zylinder, Rallye, vier angetriebene Räder. Das hier gezeigte Modell entspricht der Spezifikation des Debütauftritts bei der Lombard RAC Rally 1985 und zeigt die werksseitige Computervision-Lackierung.
Der MG Metro 6R4 nutzt einen längs eingebauten, frei saugenden 3,0‑Liter‑V6 (3.0 liters, 0.66 imperial gallons) mit vier Ventilen pro Zylinder (V64V). Konstrukteursziel war eine unmittelbare Gasannahme ohne Turboloch – eine Abweichung zu vielen turboaufgeladenen Gruppe‑B‑Rivalen. In der Clubman-Homologation leistete der Motor rund 186 kW (ca. 250 PS) — das sind ungefähr 250 hp —, die internationale Werksausführung lag je nach Abstimmung zwischen 280 und über 300 kW (rund 380–410 PS) — also etwa 375–402 hp. Das Triebwerk ist mit einem handgeschalteten 5‑Gang‑Getriebe gekoppelt. Ein permanenter Allradantrieb mit sperrbaren Achsdifferenzialen und einem viskos geregelten Mitteldifferenzial teilt die Leistung variabel auf Vorder‑ und Hinterachse auf. Das Gitterrohr‑Spaceframe im Heck und die stark verbreiterten Kunststoffkarosserieteile ermöglichen kurze Überhänge und große Spurweiten; das Leergewicht liegt um 1.040 kg (2,293 pounds). Doppelquerlenkerfahrwerk, Scheibenbremsen rundum und eine in der Praxis sehr servicefreundliche Verschraubung der Karosseriepanele kennzeichnen das Paket. Aerodynamisch fällt der MG Metro 6R4 durch Frontsplitter, breite Seitenschweller und den großen Heckflügel auf, die für Stabilität auf schnellen Schotter‑ und Asphaltprüfungen sorgen.
Sein Debüt in der Rallye-Weltmeisterschaft gab der MG Metro 6R4 bei der Lombard RAC Rally 1985. Das Werksauto mit der Startnummer 10 erzielte dort ein Podiumsergebnis – ein Achtungserfolg, der die Wettbewerbsfähigkeit des Konzepts bestätigte. In der Saison 1986 trat der MG Metro 6R4 bei mehreren WM-Läufen an. Bekannte Piloten waren unter anderem Tony Pond, Malcolm Wilson, Harri Toivonen und Marc Duez. Die Resultate schwankten zwischen Podiumsplätzen und Ausfällen, oft beeinflusst durch die frühe Entwicklungsphase des Motors und die harte Konkurrenz. Nach dem Ende der Gruppe‑B‑Ära im Verlauf des Jahres 1986 wurde das werksseitige WM‑Programm eingestellt, viele Fahrzeuge wechselten daraufhin zu Privatteams oder in nationale Meisterschaften.
In Großbritannien und Irland avancierte der MG Metro 6R4 zu einem häufig gesehenen Wettbewerbsfahrzeug. In der British Rally Championship gewannen Fahrer wie Jimmy McRae und David Llewellin mehrere Läufe, vor allem auf anspruchsvollen Schotterveranstaltungen. Die standfeste, frei saugende Motorcharakteristik war auf engen Prüfungen vorteilhaft, die Fahrzeuge ließen sich gut dosieren und punkteten mit einer soliden Gewichtsverteilung des Mittelmotorlayouts. Auch im Rallycross war der MG Metro 6R4 stark vertreten; Piloten wie Will Gollop etablierten den Wagen als feste Größe über viele Jahre, teils mit weiterentwickelten Triebwerken. Zahlreiche Fahrzeuge wurden nach dem Werksausstieg privat weiter aufgebaut, erhielten modifizierte Fahrwerke oder Leistungssteigerungen und prägten regionale Serien in Großbritannien, Skandinavien und Mitteleuropa. Dank der geringen Stückzahl und des klaren technischen Konzepts besitzt der MG Metro 6R4 bis heute einen festen Platz in der Rallye‑Historie.
Das hier gezeigte Modellauto stammt aus der Sammlung des Modelly‑Mitglieds „HyakinthosHH“ und stellt den MG Metro 6R4 der Lombard RAC Rally 1985 dar. Es handelt sich um ein Modell im Maßstab 1/43, gefertigt von IST / IXO / DeAgostini als Diecast‑Ausführung. Die Lackierung entspricht der blau‑weißen Werksoptik der Computervision‑Autos: Dach, Haube und Heckflügel sind in Blau gehalten, die Flanken und der Frontspoiler in Weiß. Auf dem Windschutzscheibenbanner steht „First in CAD/CAM“, die großen Schriftzüge COMPUTERVISION finden sich auf dem Frontspoiler und dem Heckflügel. Seitlich und an der Front sind die Veranstalter‑ und Sponsoraufkleber der Lombard RAC Rally sauber reproduziert; hinzu kommen Logos von Mobil und Michelin. Die Startnummer 10 und das Kennzeichen „C869 EUD“ sind gut lesbar, die weißen Felgen, die breiten Kotflügel, die Frontsplitter und die Lufteinlässe am Heck entsprechen dem Rallyetrimm. Antennen auf dem Dach, Scheibenrahmen und die kleinen Seitenscheiben-Schiebefenster sind erkennbar ausgeführt. Der Innenraum zeigt nachgebildete Gurte, einen Sicherheitskäfig und die typische Einzelsitz‑Konfiguration. Das Fahrzeug steht auf einer schwarzen Plakette mit der Beschriftung „MG METRO 6R4 – RAC Rally 1985 – T. Pond / R. Arthur“. Auch die zweite Erwähnung für Sammler: Es ist ein Modellauto im Maßstab 1/43 von IST / IXO / DeAgostini, ausgeführt als Diecast‑Modell. Die Oberfläche wirkt gleichmäßig, die Drucke sind klar konturiert, und die Form gibt die kompakten Proportionen des Originals präzise wieder. Damit eignet sich das Stück für thematische Vitrinen zu Gruppe‑B‑Fahrzeugen, britischen Rallyeautos oder zu Computervision‑Lackierungen.